Für mich als Leistungssport-treibendes Zonenkind mit 2 jähriger Kinder-und Jugendsportschulenverwahrung war Michael Groß das Vorbild schlechthin. Das durfte die Genossen zwar nicht wissen, aber er war es. Welcher Zonenschwimmer konnte da schon mithalten. Ok die 1984ziger Spiele in LA waren ohne DDR Beteiligung, aber der sozialistischer Bademeister der dem Albatros das Wasser reichen konnte musste erst laut 5 Jahresplan geboren werden.
Der Albatros pflügte nicht durch Wasser, nein er flog mit seinen imposanten Flügeln zu Gold. Wenn ich auf die 200m Streckte ging hatte ich immer riesen Bammel, denn spätestens bei den letzten 50m starb man. Die waren brachial, vor allem wenn man das Rennen zu schnell anging. Ich schluckte viel Lehrgeld in Form von Chlorwasser. Das war schon hart.
Die 200m Streckte war die Königsdiziplin. Schmetterling ist der kraftvollste und grazilste Schwimmstil. Wenn man die Technik drauf hatte – zwei Züge, eine Atmung nach vorn und nicht zur Seite – konnte man damit auf dicke Badehose machen. Der Albatros, war in den 1980ziger Jahren das Maß der Dinge ohne auf dicke Hose zu machen. Er war bescheiden und das fand ich ebens großartig.
Ich hab es gerade mal bis zur DDR Spartakiade (lief beschissen, da ich die Hälfte des Vorbereitungstrainings krank war) und einmal zu einem drei Länder Wettkampf (UdSSR, Polen, DDR und sie haben uns beschissen weil wir 13-jährige Stifte gegen 16-jährige Schränke antreten mussten) geschafft. Ich war halt ne bleiernde Ente und wurde dementsprechend nach 8 Jahren ausgemustert.